Rubrik: Themen

Neulich am Glühweinstand. Wir standen drei Meter auseinander, atmeten Aerosole in die kalte Abendluft, der Schnee rieselte leise und machte im Nu aus der dahingefledderten Natur mit ihren kahlen Bäumen und abgeschabten Gehwegen eine Zuckerlandschaft mit Jingle und Bells. Naja der DJ in der Quarkkeulchen-, Bratwurst- und Quarkapfeltinos-Bude spielte irgendwas mit „Extreme“ und „Atemlos durch die Nacht“ – die weihnachtlichen Gassenhauer schlechthin. Er stehe ja eigentlich auf Heavy Metal, sagte er auf Nachfrage, ob man den Sender wechseln könne, schließlich seien nur wir sieben Pappnasen von der „HERMANN-Redaktionsgruppe“ anwesend. Da könne er auch gerne mal „Smog on the Water“ einlegen.…

Teilen.

Lippen flattern, Kiefer und Zunge werden gelockert, Stimmbänder schwingen, der Körper wird abgeklopft, alle stehen fröhlich aufrecht und summen sich munter in unterschiedlichen Tonhöhen zu. Voller Elan wird ein hawaiianischer Kanon geschmettert. Dann finden sich alle in einzelnen Gruppen zusammen, die da heißen Alt, Sopran, Tenor und Bass. Nach dem Aufwärmen und Aktivieren von Körper und Stimme werden Lieder eingeübt wie: „Junimond“ und „Oh Happy Day“. Dabei läuft ein junger sympathischer Mann auf der Gitarre spielend zu den einzelnen Stimmregistern und unterstützt die singenden Menschen darin, ihren Rhythmus und ihre Tonlage beizubehalten. Konzentrierte Gesichter, lachende Gesichter. Gesang geht durch die…

Teilen.

Über den (fast) vergessenden Cottbuser Schriftsteller, Radio-Pionier, Kritiker, Germanisten, KZ-Überlebenden, Draufgänger, Emigranten, Genius… Wer in Cottbus am Brandenburger Platz 6 vorbeischlendert, entdeckt am Gründerzeithaus eine Gedenktafel, die darauf hinweist, dass hier am 20. Juli 1899 ein gewisser Arno Schirokauer zur Welt kam. Gedenktafeln haben die Eigenschaft, dass sie leicht übersehen werden. Sie sind grau, sie verwittern, sie sind bescheiden still. Spenden wir der Erinnerung ein wenig Zeit, denn die Geschichte von Arno Schirokauer ist so faszinierend, das davon erzählt werden muss. Auch wenn er selbst schreibt: „Nicht alle Menschen machen Geschichte (…). Nur was im Leben der Menschheit weiterwirkt, ist…

Teilen.

Ich mag Zeitungen, Zeitschriften und Magazine. Ich lese die gerne – am liebsten auf bedrucktem Papier, so mit Anfassen beim Blättern, genauso geht es mir übrigens mit Büchern. Wenn die Papierberge zu hoch werden, muss ich zum Papiercontainer und mich ihrer entledigen. Ich nehme dann auch immer die Kartons mit, die mir Leute schicken, um Dinge einzupacken. Inzwischen sind viele dabei, die versuchen, sich ökologisch richtig zu verhalten. Dicke Pappe mit in Papier oder dünner Pappe eingewickelten, ausgestopften Teilen sind drin. Manchmal hört der ökologische Denkvorgang kurz vor der eigentlich zu verschickenden Sache auf, die ist dann häufig in sehr…

Teilen.

Übersetzt man den Nachnamen von Canan aus dem Türkischen ins Deutsche, hat er die Bedeutung Stein. Den kleinen Haken unter dem s nennt man Cedille und schreibtechnisch funktioniert das mit der Tastenkombination U+015F. (Hermann lesen kann auch Fortbildung sein!) Canan hat einen türkischstämmigen Vater, eine aus Polen stammende Mutter, ist in Cottbus geboren und hier aufgewachsen. Nach ihrem Abitur begann sie in Hannover eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel, die sie dann in Leipzig erfolgreich abschloss. Seit ihrer frühesten Kindheit begleitet Canan ihren Vater Ahmet zum Boxtraining. Dabei zeigte sie schnell Begeisterung für Taekwondo, sie trainierte intensiv, gewann Vollkontakt-Turniere und…

Teilen.

Henneberg trifft beim Blick in die Familien ins Schwarze Hellmuth Henneberg hat sich verabschiedet. Um Himmels Willen, nicht von dieser Welt. Aber von der „Hermann“-Autorenfamilie. Von seinem ersten Auftritt in unserem Magazin im November 2020, als er sich über das Fahrtenbuch seiner Frau lustig machte, über seine „wechselwarme Frau“ bis zum Novemberheft 2021, in dem er uns wissen ließ, dass „…alles ein Ende hat“, hat er uns allmonatlich mitgenommen in seinen ehelichen Alltag. Damit traf er den Nerv der Leserschaft, die oft genug zugab, dass beim Griff nach der neuen Ausgabe zunächst nach der Rubrik am linken Rand gesucht wurde.…

Teilen.

Das Cottbuser Urban Art Kollektiv vereinte auch in diesem Jahr wieder städteübergreifend 30 KünstlerInnen, um sich gemeinsam für eine Woche in Forst in kreative Quarantäne zu begeben. Die mittlerweile 18. Ausgabe setzt sich mit dem brandaktuellen Themenkomplex „Verlassen“ auseinander. Entstanden ist eine raumübergreifende Installation in einer ruinenartigen Fabrikanlage. „Im ersten Moment waren wir erschlagen von den riesigen Räumen. Wir fühlten uns verloren – verlassen – in den Hallen“, beschreibt Robert Posselt, einer der Initiatoren des Projekts, sein Gefühl beim Betreten der alten Tuchfabrik in Forst. 1885 erbaut und seit vielen Jahren als „Lost Place“ bekannt, bietet sie idealen Nährboden für…

Teilen.

Eine Reise zur Skatstadt Altenburg „Wir haben hier öfter solche Leute wie euch!“ lacht die Kellnerin des Restaurants, „Wenn ihr irgendwo Skat spielen könnt, dann in Altenburg!“ Aber hallo, deswegen sind wir hier, das wollen wir hören! Der Cottbuser Skatklub „Morgenröte“ nimmt Platz und bestellt vier große Bier. Altenburg – das ist bekannt – ist die Wiege des Skatspiels und so gehört es für alle passionierten Spielenden dazu, einmal im Leben in die alte Residenzstadt zu pilgern. Seit 1990 gehört Altenburg zum Freistaat Thüringen, und das, obwohl bei einer Volksbefragung die Mehrheit sich knapp für Sachsen entschieden hatten. Die Politik…

Teilen.

Das November-Thema: SCHULE Mailo, 12 Jahre: Wenn ein Lehrer einen komischen Namen hat, finden das manche toll. Einige Lehrer werden von Windelfurzern und Teenagern heimlich ausgelacht; und es steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Lehrer von diesen Kindern nicht ernst genommen wird. Beispiele: Antonia Klodeckel, Pius Piesacker, Herr Frau, Herr Quäler und Frau Tate-Bumms-Tischler. Charlotte, 10 Jahre: Die frühe Auftstehzeit ist zwar gut für die Pünktlichkeit, aber ist es auch gut für einen selbst? Ella-C., 13 Jahre: Wenn unsere Whiteboards sich nicht mit den Computern verbinden, haben die Lehrer vorne keine Möglichkeit etwas zu schreiben, außer sie haben ihre Stifte dabei,…

Teilen.

Tanja Christine Kuhn gibt ihr Rollendebüt in Jasmina Hadžiahmetovics Otello-Inszenierung Ein begeistertes Theaterpublikum feierte Mitte des Monats im Staatstheater Cottbus sein Opernensemble, das unter Regie von Jasmina Hadžiahmetovic und der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Alexander Merzyn die Premiere von Giuseppe Verdis Oper „Otello” auf die Bühne gebracht hatte. In der Titelrolle war Ensemblemitglied Jens Klaus Wilde zu sehen und zu hören, der sich in dieser Inszenierung mit dem spanischen Tenor Xavier Moreno abwechselt. In der Partie der Desdemona agiert Tanja Christine Kuhn. Senta ist also wieder da. Viele Opernbesucher erinnerten sich an die jugendliche Unbescholtenheit und das lebensbejahende Selbstbewusstsein in…

Teilen.
1 10 11 12 13 14 136