Der Kost-Nix-Laden

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die konsumkritische Alternative in Cottbus

Wenn auch das hemmungslose Konsumieren das Leben in den „Wohlstandsländern“ total dominiert, angeheizt durch Werbung, die den Menschen immer neue Bedürfnisse suggeriert – es gibt da einen Trend, der ist keine Nebenerscheinung mehr:
Dinge, die noch brauchbar sind, nicht wegzuwerfen, sondern nach Weiternutzung zu suchen, ja sich regelrecht um sie zu bemühen. Nicht für Geld, sondern EINFACH SO. Diese Verhaltensart scheint um sich zu greifen.

Momentan noch geschlossene Vorhänge

Eine der Lösungen, die seit dem Jahr 2000 in Deutschland und darüber hinaus Verbreitung fand, ist der so genannte Umsonst-Laden, oder auch „Kost-Nix-Laden“.

Anfang 2013 fand auch in Cottbus eine Gruppe von Menschen verschiedensten Alters zusammen, die das Motiv einte, etwas gegen die kapitalistische Verwertungslogik zu tun. Man plante, organisierte, diskutierte miteinander, man suchte und fand gegen Ende 2013 das erste Domizil: ein Ladenlokal in der Deffkestraße. Und einen  Vermieter, der eine Solidarmiete von monatlich 250 Euro (!) ermöglichte. Wodurch sich der Laden bis heute auf Spenden-Grundlage – dank vieler Unterstützer! – hält. Träger des Projektes ist der Verein für ein Multikulturelles Europa e.V.

Ein Problem, das sich bald auftat: so schön wie der Laden gelegen ist, so entgegenkommend die bisherigen Vermieter auch waren , so sehr haben Team wie auch Besucher mit zunehmender Bekanntheit unter der Enge gelitten.

Nach mehreren vergeblichen Versuchen, eine neue Bleibe zu finden brachte das Knüpfen eines Kontaktes mit der Abteilung Gewerbe der städtischen GWC die Lösung: sie bot die Besichtigung eines länger nicht genutzten Ladenlokals an, gleich in der Nähe, dreimal so groß. Das Entscheidende aber: zu gleichen finanziellen Konditionen! Die Solidarmiete in Höhe von 250 Euro läuft weiter! Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger als: weitere Existenzsicherung.

Die neue Adresse lautet: Karlstraße 69.

Der Eröffnungstermin ist Sonnabend, der 13. Juni 2020, 11 Uhr.

Eine Feier-Zeremonie mit Reden, Kapelle und Party kann es natürlich nicht geben (schade). Das Team bereitet sich eher auf einen „gemeinschaftlichen Übungstag“ unter den aktuell geltenden Abstandsregeln vor. Dennoch: es wird eine einladende Stimmung herrschen, die Lust aufs Stöbern und Schauen steht im Mittelpunkt und ein hygienisch einwandfreies Kuchen-Buffet wird nicht fehlen. Das Team freut sich auf die Begegnung mit seinen Unterstützern, Sympathisanten, Freunden und allen Neugierigen, die ihn noch immer nicht kennen, und darauf, dass es nun mit mehr Platz, mehr Luft und guter Laune endlich wieder losgeht.

Karin Weitze

 

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