„Genau wie bei uns zu Hause“

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Henneberg trifft beim Blick in die Familien ins Schwarze

Hellmuth Henneberg hat sich verabschiedet. Um Himmels Willen, nicht von dieser Welt. Aber von der „Hermann“-Autorenfamilie. Von seinem ersten Auftritt in unserem Magazin im November 2020, als er sich über das Fahrtenbuch seiner Frau lustig machte, über seine „wechselwarme Frau“ bis zum Novemberheft 2021, in dem er uns wissen ließ, dass „…alles ein Ende hat“, hat er uns allmonatlich mitgenommen in seinen ehelichen Alltag. Damit traf er den Nerv der Leserschaft, die oft genug zugab, dass beim Griff nach der neuen Ausgabe zunächst nach der Rubrik am linken Rand gesucht wurde.

„Dabei musste ich daheim einige Widerstände überwinden, als ich meiner Frau die Manuskripte vorgelegt habe. Zum Glück hatte ich die Stücke damals auch ihrer 20-jährigen Tochter und einer Freundin meiner Frau vorgestellt. Die haben sich vor Lachen gekugelt und haben mich geradezu genötigt, diese Geschichten unbedingt der Öffentlichkeit anzubieten. Da erst war der Bann bei ihr gebrochen“, erinnert sich der studierte Journalist. Wenngleich seine Frau unter anderem als freie Mitarbeiterin für die Berliner Agentur „Spree-PR“ auch in der Branche zuhause ist wie ihr Mann, hat sie es strikt unterlassen, seine Werke vor der Abgabe abzuändern: „Sie und ich verstehen uns da doch als Kunstwerke. So sind zugegebenermaßen nicht alle Inhalte überprüfbar, weil sie oftmals meinen ironischen Ideen entsprungen sind, was ich als durchaus legitim erachte.“

Meinte auch der Cottbuser Verleger Ralf Matscheroth, der sich Hennebergs Texten annahm. Allerdings forderte er ihn dazu auf, sich um lustige Zeichnungen den Themen zu kümmern. So wurde der Autor bei der Illustratorin Antje Püpke fündig, die dem Buch durch ihr Zutun zusätzliche Würze verleiht. 

Neben seinen früheren „Garten-Büchern“ stellt der Fernsehmoderator (10 Jahre „Gartenzeit“) gern Auszüge aus dem Buch „Die Geheimnisse meiner Frau“ während seiner Buchlesungen in Berliner und Brandenburger Bibliotheken vor. Um auf diesem Wege die direkten Reaktionen der Zuhörer zu erfahren, die ihn bestätigen: „Ich höre wirklich oft beim Getuschel der Zuhörer, dass meine Aufzeichnungen durchaus reell sind. Wenn beispielsweise er ihr zuflüstert, dass es ,doch genau wie bei uns‘ ist.“ Die Cottbuser Buchpremiere findet am 9. Mai 2022 statt.

Gefragt ist Henneberg als vielseitiger Moderator, zum Beispiel im Cottbuser Staatstheater, in dem er den „Theater-Treff“ begleitet. Diese Arbeit macht ihm viel Freude und er hält es für wichtig, den „Verein der Freunde und Förderer des Theaters“ zu unterstützen.

Viel Spaß bereitet „HH“ zudem das literarisch-musikalischem Bühnenprogramm, bei dem er mit Posaunist Karsten Noack seit 12 Jahren beispielsweise bei Familien- und Betriebsfeiern auftritt. So unter anderem beim „Musikalischen Gartenschlauch“. Seine heitere Moderation begleitet die Stücke des Musikers, groß ist dabei die Vielfalt der Programme, wobei dieser Tage natürlich das Weihnachtsprogramm des Duos im Mittelpunkt steht.

Georg Zielonkowski

              

 

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